5 Gründe, wieso Klavier spielen lernen leichter ist, als du denkst

In meiner Zeit als Barpianist habe ich es regelmäßig gehört…

„Wow, ich bewundere es einfach, wenn einer so viele Tasten bedienen kann… Ich glaube, ich könnte mir gar nicht merken, welche Taste wann und mit welcher zusammen angeschlagen werden soll… Einfach faszinierend, wie du das machst. Ich wünschte, ich könnte das auch.“

Thomas am Klavier in der Bar

Die Sache, die mich daran immer erstaunt hat, ist dass diese Sätze immer von Personen kamen, die bereits umfangreiche Ausbildungen absolviert hatten. Berufsausbildungen, Fortbildungen, Studiengänge, Meisterprüfungen, Doktortitel,…

Und was mich an der Sache wirklich traurig macht, ist dass ich den Eindruck hatte, dass diese Leute wirklich den ganz großen Wunschhatten, doch noch mal Klavier spielen zu lernen, sich aber einfach nicht getraut haben es wenigsten mal zu probieren.

Es schien, als ständen sie vor einem riesigen Berg, auf den sie gerne klettern würden, sich jedoch trauten den ersten Schritt auf den Berg zu setzen.

Mit diesem Artikel möchte ich all denjenigen, die gerne Klavier spielen können würden, sich bisher nur noch nicht getraut haben anzufangen ermutigen den ersten Schritt zu gehen. Und in meiner intensiven Erfahrung als Klavierlehrer kann ich dir versprechen, dass der Berg, den du bezwingen möchtest, nicht so hoch ist, wie du wahrscheinlich denkst.

Hier meine 5 Gründe, wieso Klavier spielen lernen leichter ist, als du denkst:

Grund 1: Deine Berufsausbildung war schwieriger

Viele Menschen unterschätzen einfach, was sie wirklich im Stande sind zu leisten und ich behaupte, auch du unterschätzt dich. Keine Sorge, das ist nicht böse gemeint. Aber wenn du dir jetzt mal 30 Minuten Zeit nimmst und aufschreibst, was du in deinem Leben schon alles gelernt hast, wirst du merken, was das alles zusammen kommt. Vergleiche mal deinen Wissensstand vom Anfang deiner Berufsausbildung bis heute. Schau mal, was du innerhalb von 2 oder 3 Jahren für einen Fortschritt gemacht hast… DAS ist beeindruckend!

Ich kann dir an dieser Stelle schon versprechen, dass das, was du wahrscheinlich am Klavier gerne können möchtest, viel einfacher ist, als das, was du im Rahmen deiner Berufsausbildung gelernt hast. Gleich ob du Jura studiert hast oder eine Ausbildung zum Restaurant Kaufmann gemacht hast.

Ich werde dir das anhand der nächsten beiden Punkte versuchen näher zu bringen.

Grund 2: Es gibt nur 7 verschiedene Töne

Der Blick auf die Tasten eines Klavieres verschafft bei vielen erst mal den Eindruck, als wäre es ein Berg, der viel zu hoch zum Beklimmen ist.

Tatsache ist, dass es aber nur 12 verschiedene Töne gibt. Davon werden sogar nur 7 Töne benötigt, um viele… nein… seeeeehr viele Lieder spielen zu können.

Es sind die Töne einer Tonleiter. Vielleicht hast du das Wort „Tonleiter“ schon mal gehört. Eine Tonleiter ist das Tonmaterial, das benötigt wird um ein Lied „zu bauen“.

Ich vergleiche das ganz gerne mit einem Haus, das man bauen will. Dafür braucht man auch Material (Steine, Zement, Holz,…) Eine ganze Menge sogar…

Und bei der Musik brauchen wir oft nur 7 (!) Töne. Kein Witz!

Ich habe übrigens hier auf dem Blog Videos, wo ich dir im Detail vorführe, was du alles mit nur 7 Tönen für tolle Musik machen kannst und welche Lieder du damit alles spielen kannst.

Vielleicht sagst du jetzt: „Ja, aber das Lied, das ich gerne spielen möchte, benötigt bestimmt mehr als 7 Töne.“ Kommen wir damit zu

Grund 3: Du willst kein Konzertpianist werden

Keiner der Leute, die soooooo gerne Klavier spielen können würden, hatte wirklich das Bedürfnis ein Profi, geschweige denn Konzertpianist, zu werden. Und dieses Ziel möchte ich auch gar nicht verharmlosen. Konzertpianisten leisten wirklich Großes! Da steckt sehr viel harte Arbeit hinter!

Die meisten Menschen sind einfach nur glücklich, wenn sie ein gutes Level am Klavier erreichen. Und das geht schneller, als viele denken. Das gilt eigentlich für jeden Bereiche. Vielleicht kennst du diese Lernkurve. Um gut zu werden vergeht relativ wenig Zeit. Erst wenn du sehr sehr gut werden möchtest, fängt es an richtig lange zu dauern.

Die Musikwünsche, die ich von meinen Klavierschülern bekomme, sind zu 99,9% alle auf einem Level, das relativ einfach zu erreichen ist. Es mir noch nie einer gesagt, dass er das Klavierkonzert Nr. 2 von Rachmaninow lernen möchte…

Grund 4: Schnelle Erfolgserlebnisse

Im Vergleich zu anderen Instrumenten, hast du beim Klavier am Anfang sehr schnelle Erfolgserlebnisse!

Wenn man erst nur schafft, 3 Töne sauber und zur gleichen Zeit anzuschlagen, klingt das bereits sehr schön. Von da an ist es nicht mehr weit bis zum ersten schönen Lied.

Keine Frage, man muss es erst mal schaffen 3 Töne gleichzeitig und sauber anzuschlagen, aber ich kann dir zeigen, wie du das innerhalb weniger Minuten schaffen kannst.

Grund 5: Du bekommst etwas, das du so nirgendwo anders bekommst

Wenn, du Klavier spielen lernst, bekommst du, während du übst, SOFORT etwas von deinem Instrument zurück. Etwas, das einfach besonders ist und sich von allem, was ich mir vorstellen kann, abhebt.

Wo bittschön bekommt man sofortige Resultate von seiner Arbeit? Und wo bittschön so schöne? Und das noch, während man „in der Ausbildung“ ist…

Ich möchte dir hier gar nicht das blaue vom Himmel versprechen. Einen Mindesteinsatz musst du definitiv erbringen. Kurz: Üben musst du! Zumindest ein paar Minuten mehrmals pro Woche.

Und es gibt bestimmt Zeiten, in denen es hart ist. Aber eine Sache kann ich dir versprechen: Es lohnt sich!!!

Ich habe hier im Blogartikel ja von einigen Dingen gesprochen, die ich dir zeigen kann…

Wie du 3 Töne gleichzeitig und sauber anschlägst…. Welch schöne Musik du mit nur 7 verschiedenen Tönen machen kannst…

Wenn du es einfach mal probieren möchtest, lege ich dir diese 10 Anfängerlektionen ans Herz. Die sind absolut kostenlos und schicke ich dir gerne per Mail nach Hause. Wenn du doch keine Lust darauf hast, kannst du dich am Ende jeder Mail wieder austragen.

Außerdem freue ich mich über deinen Besuch auf meinem Youtube-Kanal: https://www.youtube.com/user/werdemusiker

Was denkst du zum Erlernen eines Instrumentes? Hast du schon mal Klavier gespielt? Ich freue mich über einen Kommentar hier unten auf der Seite!

  • Echt super Thomas! Ich kenn dich von Youtube und du hast es echt voll drauf zu motivieren und kannst super erklären. So macht Klavier spielen lernen Spaß. Mach weiter so!
    LG Kerstin

  • Hallo Thomas,

    vielen Dank für deinen Artikel. Ich habe selbst mal vor Jahren Klavierunterricht gehabt. Leider war meine damalige Klavierlehrerin noch von der „alten Schule“ und wusste mir so ziemlich jede Lust zu nehmen. Ein Klavier habe ich allerdings noch. Vielleicht hast du recht und es ist tatsächlich ein guter Zeitpunkt es noch mal zu probieren.

    Viele Grüße aus Bochum!
    Bodo

  • Hey Thomas,zuerst einmal danke für deine ….nennen wir es mal “ ehrlichen Bemühungen“ den Leuten..das Klavierspiel,die Musik nahe zu bringen! Das du ein klasse Musiker bist und nicht nur einfach ein Spieler brauche ich dir wohl nicht zu sagen doch ich mach es gern. Einen netten Gruß Veronika

  • Hallo Thomas,
    Ich finde dein Engagement, andere zum Klavier zu bringen toll!
    Ich selbst habe klassisches Klavier gelernt seit einem Alter von fünf Jahren, uns spiele dementsprechend nun seit guten 14 Jahren Klavier. (Im Kopf gerechnet dürfte das ein heutiges Alter von 19 ergeben…. hoffe ich…)
    Ich hatte in den Jahren zwei Lehrerinnen, und das Glück, zumindest mit der zweiten den Jackpot geknackt zu haben.
    Auch wenn ich es heute noch tief bereue ganze sieben Jahre bei einer Lehrerin gelernt zu haben, die derart mein Talent verkümmern hat lassen, bin ich doch sehr glücklich, wie weit mich die nächsten sechs Jahre Unterricht gebracht haben.
    Ich habe dieser zweiten Lehrerin auch eine wirklich gute Technik und Haltung zu verdanken, und habe gelernt, dass man, versucht man sich erst an den richtigen Etüden, oder der Mondscheinsonate, auch einsieht, wozu die endlosen Tonleitern und Fingerübungen gut waren!

    Ich habe oft den Satz gehört „Das Klavier ist das leichteste Instrument für den Beginner, und das härteste Instrument um es zu meistern.“
    Und nach meiner Erfahrung, kann ich dem wirklich zustimmen.
    Man kann unglaublich viele schöne Melodien auf dem Klavier zaubern, auch wenn nicht jeder Anschlag perfekt sitzt. Deshalb finde ich toll was du machst.
    Ich persönlich bin aber trotzdem froh, so früh angefangen zu haben, denn ich weiß nicht, ob ich heute noch das Durchhaltevermögen hätte, um es wieder auf ein so hohes Niveu zu schaffen.

    Liebste Grüße,
    Martina

  • Du hast mich mit deinem Beitrag sehr beeindruckt.Klavier spielen ist ein Kindheitstraum von mir. Du hast mich sehr ermutigt, danke

  • Hi Thomas, dein Artikel sagt haargenau das, was ich meinen Anfängern auch versuche klarzumachen. Spitttze!!! Wir brauchen mehr Lehrer mit deiner Überzeugungskraft, damit die Leute endlich mal glauben, dass es kein Hexenwerk ist, am Klavier etwas Schönes zu produzieren. Meine Erwachsenen sind nach nem Tageskurs bei mir echt überrascht, was sie danach alles wissen und können! Danke für den Artikel. Der kommt mit auf meine Seite. ;-) Geli

  • das ist eine schöne Idee! Ich habe früher recht gut Klavier spielen gekonnt, musste dann aufhören, weil sich Beruf, Klavier und Mietwohnung nicht wirklich vertrugen und schaffe jetzt irgendwie nicht mehr einen Neuanfang. Ich probiere es einfach mal aus, alles wieder auf Null zu stellen…
    Danke für die Ermutigung!

  • Das kann ich nur unterstreichen. Habe mir mit 27 Jahren den Traum erfüllt Klavier spielen zu lernen. Jetzt bin ich 42, gehe immer noch treu und brav jede Woche zum Unterricht und bin glücklich dabei. Und nein, ich bin kein Konzertpianist geworden – aber das Klavierspielen macht mich unheimlich glücklich und Hausmusik mit meinen inzwischen ebenfalls musizierenden Kindern auch. Vielen Dank für diesen anspornenden Beitrag.☺

  • Ich habe einen Flügel zu Hause, weil es immer mein großer Traum war. Spielen kann ich allerdings nur wenig. Kann leider keine Noten lesen und das, was ich spiele habe ich mir aus youtube Videos abgeguckt (damals noch auf Keyboard). Schade ist, dass man die Lieder immer wieder spielen muss, sonst vergisst man sie irgendwann. Ich musste schon oft die Lieder nochmal neu lernen. Beim zweiten Mal gehts natürlich schneller. Ich spiele selten (eigentlich nie) fehlerfrei. Ich schaue mir von mir selbst alte Videos an und sage dann über mich selbst: „Wow das konnte ich mal spielen?“ Meine größte Herausforderung war Chi Mai von Ennio Morricone. Das hab ich dann irgendwann mal gelernt. 1 Jahr nicht gespielt, weil ich die Möglichkeit nicht hatte. Jetzt kann ich nichtmals mehr den ersten Accord. Ich glaube, wenn ich Noten lesen könnte wär alles einfacher… Ich war immer der Meinung, dass es schon zu spät ist und ich zu alt dafür bin (mit 32). Vielleicht werde ich das endlich mal doch angehen. Danke.

  • Deine Tutorials sind super. Das schwierigste ist am Anfang dass bei beidhändigem Spielen die Hände einfach aussetzen und auch bei verschiedenen Takten. Aber das wird schon. Danke!

  • {"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}
    >